Jessé Souza

Über Jessé Souza

Jessé Souza, geb. 1960, studierte Rechtswissenschaften und Soziologie an der Universidade de Brasília (UnB) und wurde im Jahr 1991 an der Universität Heidelberg im Fach Soziologie promoviert. Ein Post-Doc-Studium in den Fächern Psychologie und Philosophie führte ihn 1995 an die New School of Social Research nach New York, ehe er sich 2006 an der Universität Flensburg habilitierte. Von 2003 bis 2013 war Jessé Souza Professor an der Bundesuniversität von Juiz de Fora (Minas Gerais), wo er als Leiter des Zentrums für Ungleichheitsforschung die Klassenstruktur Brasiliens erforschte. Zwischen 2015 und 2016 leitete er das staatliche Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IPEA) in Brasília. Angesichts der politischen Entwicklungen im Vorfeld der letzten Präsidentschaftswahl verließ er Brasilien 2018 und lebt seither in Berlin. Von September 2019 bis September 2020 hatte er eine Gastprofessur an der Universität Paris I – Sorbonne inne. Seit diesem Jahr forscht er an der Humboldt-Universität Berlin in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Boike Rehbein (Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät) im Rahmen eines Stipendiums der Philipp Schwartz-Initiative für gefährdete Forscher aus dem Ausland über Leiden im globalen Kapitalismus.

Jessé de Souza gilt als einer der bekanntesten Soziologen Brasiliens. Er ist weit über das akademische Milieu hinaus bekannt und hat mehr als zwanzig Bücher sowie zahlreiche Artikel und Essays in verschiedenen Sprachen verfasst. Zu seinen größten Erfolgen zählen A Elite do Atraso (Die rückständige Elite, 2017) und A classe média no espelho: sua história, seus sonhos e ilusões, sua realidade (Die Mittelklasse im Spiegel. Ihre Geschichten, Träume, Illusionen und Realität, 2018). Auf Deutsch erschien 2008 Die Naturalisierung der Ungleichheit: Ein neues Paradigma zum Verständnis peripherer Gesellschaften.


Vortrag am 14.06.21: „Wie der Rassismus Brasilien erschuf“

In seinem deutschsprachigen Vortrag zeigt Jessé Souza am Beispiel der Geschichte Brasiliens, dass Rassismus eine multidimensionale Angelegenheit darstellt, die jenseits von "Rassen" auch Gender, soziale Klassen und Kulturen umfasst, um Menschen zu unterdrücken, auszubeuten und zu demütigen.

Der Vortrag findet am 14.06. von 16-17:30 Uhr online über die Plattform Zoom statt. Im Anschluss an den Vortrag gibt es Raum für Rückfragen und eine öffentliche Diskussion.

Anmeldung unter: kontakt@exu-ev.de